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4.1.4. Die Bedeutung einer getrennten Darstellung der verschiedenen Wissensarten.

Die Bedeutung von einer getrennten Darstellung der einzelnen Wissensarten soll hier kurz anhand von terminologischen Wissen dargestellt werden.

Die Regel:
IF       the patient temperature is more then 100 F THEN  conclude fever
kann als Definition von Fieber betrachtet werden und von der Erklärungskomponente ausgeben werden, sobald eine Definition des Begriffs Fieber gewünscht wird. Wenn aber im praktischen Einsatz festgestellt wird, daß viele falsche Resultate dadurch verursacht werden, daß die Patienten heißen Kaffee vor der Temperaturkontrolle getrunken haben, so könnte eine Modi­fizierung der Regel erfolgen, um diese Fehlerursache auszuschalten.

IF       the patient temperature is more then 100 F
and the patient has not recently drunk coffee, THEN conclude fever
Wenn jetzt die Regel als Erklärung für den Begriff Fieber aus­gegeben wird, entsteht der Eindruck, daß Fieber etwas mit Kaffeetrinken zu tun hat.258

Wie aus diesem Beispiel ersichtlich ist, kann die Mischung von Problemlösungswissen und Wissen über die Terminologie nach­teilig sein.

Das Problem, daß die einzelnen Wissensarten häufig nicht mehr voneinander getrennt werden können, wurde auch schon in Kapitel 3.4. am Beispiel der Screening Clause dargestellt.

Für die Erstellung von guten Erklärungen ist eine Trennung der unterschiedlichen Wissensarten von essentieller Bedeutung, da ansonsten die Informationen zur Beantwortung der Benutzerfragen mit unwichtigen und dadurch verwirrenden Informationen ver­mengt werden.259
259   Vgl. SWARTOUT, W.R.: Producing Explanations and Justifica­tions of Expert Consulting Programs, a.a.O., S. 18.


257      Vgl. PUPPE, F.: Einführung in Expertensysteme, a.a.O., S. 181.

258      SWARTOUT, W.R.; SMOLIAR, S.W.: Explaining the Link Between Causal Reasoning and Expert Behavior, in: MILLER, P.L. (ED.): Selected Topics in Medical Artificial Intelligence, Series Computers and Medicine, New York/Berlin/ Heidelberg/London/Paris/Tokyo 1988, S. 77 (73-84).
Vgl. auch SWARTOUT, W.R.; SMOLIAR, S.W.: On Making Expert Systems more Like Experts, in: Expert Systems, Vol. 4, No. 3, 1987, S. 198 (196-207).