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3.5 Wissen über Erklärungstechniken und -strategien

Zusätzlich zu dem bisher dargestellten aufgabenunabhängigen Wissen benötigt das wissens­basierte System Wissen über die Anwendung des aufgabenunabhängigen Wissens, das heißt Wissen darüber, wie gute Erklärungen zu erstellen sind. Die meisten derzeitigen Erklärungs­komponenten erstellen ihre Erklärungen durch eine Übersetzung der Schlußfolgerungen des wissensbasierten Systems. Aus diesem Grund ist die Struktur der Erklärungen meist identisch mit der Struktur der Problemlösung. Ein menschlicher Experte verhält sich dagegen häufig anders. Er tendiert dazu, eine 'Story' über die Problemlösung zu generieren. Der darin geschil­derte Weg der Problemlösung muß nicht unbedingt derselbe sein, den er zur Erstellung der Lösung verwendet hat. Die heuristischen Assoziationen werden eventuell ersetzt durch das den Heuristiken zugrundeliegende Wissen. Darüber hinaus können zusätzliche Informationen wie Beweise oder weitere Symptome in die Erklärung eingebunden werden. Der Experte hat sie zwar unter Umständen nicht bei der Lösungsermittlung verwendet, sie sind aber für die Erklärung nützlich. Er rekonstruiert also eine Erklärung aus Elementen des partiellen Trace und tieferem Wissen.[34]

Das Generieren einer Erklärung durch das wissensbasierte System läßt sich in zwei Schritte unterteilen. Zuerst müssen die für die Erklärung benötigten Wissenselemente ausgewählt werden. Im Anschluß daran sind sie zusammenzufügen und dem Benutzer zu präsentieren. Für den ersten Schritt sind insbesondere das Wissen über das Wissen des Benutzers, seine früheren Konsultationen und seine Lernfähigkeit, seine Intentionen und Präferenzen und das Wissen über die Relevanz der Wissenselemente von Bedeutung. Die Relevanz ist vor allem wichtig, um die Kausalität der Erklärungskette sicherzustellen. Eine Erklärung sollte immer die "Meilensteine" einer Schlußfolgerung enthalten, selbst dann, wenn der Benutzer sie bereits kennt. Die Basis des zweiten Schrittes bilden das Wissen über die Sprache, über die bevor­zugte Darstellungsform von Erklärungen und das Wissen über die gewünschte Form der Interaktion.